Jugendtreffs und -häuser
Ausgangslage
In Mühlacker gibt es aktuell nur sehr wenige feste Anlaufstellen für Jugendliche:
-
das Jugendhaus Pro Zwo in der Kernstadt,
-
den Jugendraum Großglattbach, der eigenständig von einem Verein organisiert wird,
-
in Enzberg einen eher sporadisch genutzten Jugendtreff.
Für eine Stadt mit knapp 26.000 Einwohnern – und vielen Kindern und Jugendlichen – ist das eine sehr schmale Basis. Jugendliche suchen sich deshalb häufig eigene Treffpunkte, etwa an öffentlichen Plätzen oder Brücken. Das sorgt regelmäßig für Diskussionen über Lärm, Müll oder Vandalismus. Doch der Kern des Problems ist: Es fehlen jugendgerechte, attraktive Räume, die sie selbst gestalten und nutzen dürfen.
Warum Jugendtreffs so wichtig sind

Jugendliche brauchen Orte, an denen sie unter sich sein können – natürlich mit klaren Regeln und einer gewissen Betreuung. Dort entstehen Freundschaften, Kreativität, Verantwortungsbewusstsein und soziale Kompetenz. Wer Jugendlichen solche Räume verweigert, darf sich nicht wundern, wenn sie ihre Treffpunkte im öffentlichen Raum suchen – mit allen Konflikten, die daraus entstehen.
Das beste Beispiel dafür ist das Rewe-/Brücken-Areal: Dort treffen sich regelmäßig Jugendliche, weil es keine attraktiven Alternativen gibt. Anstatt uns darüber zu beschweren, sollten wir ihnen Räume bieten, die wirklich für sie gedacht sind.
Meine Haltung
Mir ist wichtig: Jugend gehört ins Zentrum unserer Stadtpolitik.
-
Wir müssen allen Jugendlichen Räume geben – nicht nur einzelnen Gruppen.
-
Diese Räume sollen einfach zugänglich, unbürokratisch und dezentral in den Stadtteilen vorhanden sein.
-
Betreuung muss sein, aber sie muss nicht teuer sein: In vielen Orten übernehmen Vereine, Ehrenamtliche oder Jugendinitiativen diese Aufgabe – unterstützt von der Stadt.
Mein Vorschlag für Mühlacker
-
Dezentrale Jugendraume: In jedem Teilort sollte es eine Möglichkeit geben – ob Vereinsraum, ehemaliges Ladenlokal oder ein moderner Pavillon.
-
Starke Partner: Vereine, Kirchengemeinden, Jugendinitiativen oder Fördervereine können Trägerschaft übernehmen. Die Stadt sorgt für Räume, Grundausstattung und kleine Betriebskosten – ohne neue Stellen im Rathaus.
-
Mitgestaltung durch Jugendliche: Junge Menschen sollen mitreden und mitgestalten, wie ihre Räume aussehen und welche Regeln gelten. Nur so entsteht echte Identifikation.
-
Fördermittel nutzen: Über Programme wie den Landesjugendplan BW oder Stiftungen können zusätzliche Gelder gewonnen werden – auch für kleine Investitionen wie Möbel, Musikanlagen oder Kreativmaterial.
Mein Fazit
Ich möchte mich als Schirmherrin einer neuen Jugendpolitik in Mühlacker stark machen. Das bedeutet für mich: nicht nur zuschauen, sondern aktiv mit anpacken – auch als Gründungsmitglied bei neuen Jugendvereinen in den Stadtteilen.
Denn klar ist: Wir können uns nicht beschweren, dass Jugendliche an der Brücke beim Rewe feiern und Spuren hinterlassen, wenn wir ihnen keine besseren Alternativen anbieten. Ich möchte dafür sorgen, dass jeder Stadtteil einen sicheren, jugendgerechten Raum hat, in dem junge Menschen Verantwortung übernehmen, kreativ sein und Gemeinschaft leben können. Ich will den Jugendlichen von Mühlacker Räume geben – statt nur Regeln.



